Montag, 22. August 2016

Hinflug und New York

Am 10. August war es soweit. Die Nacht vom 9. auf den 10. habe ich nur zwei Stunden geschlafen, da ich total Panik geschoben habe und die ganze Zeit meine Packliste kontrolliert habe. Nun gut, um 2 Uhr bin ich dann aufgestanden und um 5 Uhr stand ich am Flughafen um einzuchecken. Da ich die Aufforderung bekommen habe, am Automaten einzuchecken, habe ich das natürlich versucht, vergeblich. Nachdem ich alles eingetippt hatte, bekam ich eine Fehlermeldung und wurde aufgefordert zum Schalter zu gehen, dort wurde mir dann erzählt, dass man mit einem Visum nicht am Automaten einchecken könne. Nun gut, dann wurde ich halt direkt am Check-In eingecheckt und dann verschwand mein Koffer auch schon auf dem Gepäckband. 
Danach bin ich mit meiner Familie, also meinen Eltern, meinen Schwestern und der Austauschschülerin, zu den Sicherheitskontrollen gegangen. Dort musste ich mich auch schon verabschieden. Um ehrlich zu sein fiel mir persönlich der Abschied nicht besonders schwer. Natürlich habe ich alle noch einmal unendlich lange umarmt und meine Mama hat mir dann noch einen kleinen Teddy mit unserem Familienfoto und eine Schachtel mit Marzipan gegeben. 
Dann musste ich auch schon durch die Sicherheitskontrolle gehen. 
Ich denke, für meine Eltern war es viel schwerer mich gehen zu lassen, als es für mich war. 
Im Wartebereich habe ich dann direkt andere Leute von meiner Organisation getroffen, sodass ich nicht alleine warten musste. Wir haben direkt angefangen uns über alles Mögliche auszutauschen.

Der Flug nach Frankfurt war entspannt und verging relativ schnell, war ja auch nicht besonders lang. Dafür war die Wartezeit am Frankfurter Flughafen umso länger…Wir sind um etwa 8 Uhr angekommen und unser Flieger nach New York ging erst um 11 Uhr.
Bevor wir an Bord gehen konnten, mussten wir nochmal durch die Sicherheitskontrolle, und diesmal war die Kontrolle um einiges genauer. Außerdem wurde unser Pass bestimmt dreimal kontrolliert. Dann mussten wir wieder warten. In der Zeit haben wir etwas gegessen und uns widerwillig eine Flasche Wasser gekauft – Die Preise am Flughafen sind unglaublich unverschämt. Dann konnten wir endlich an Bord des Riesenvogels. Mit etwa einer halben Stunde Verspätung sind wir abgeflogen. 
Der Flug war echt lang, der längste, den ich je gemacht habe. Acht Stunden waren wir in der Luft. In der Zeit gab es zwei Mahlzeiten, jede Menge Fernsehen und komische Filme und ich habe gelesen…Ich habe mir doch tatsächlich am Tag vor meinem Abflug das Buch „Der Richter und sein Henker“ gekauft…Nachdem das Buch im Deutsch-Leistungskurs angesprochen wurde. Ja, ich bin bis zum 9.August noch in die Schule gegangen. Einfach um der Nervosität schon mal vorzubeugen und außerdem gehe ich halt gerne zur Schule. 

Nach einem ewig langen Flug sind wir dann endlich in New York auf dem Kennedy-Airport angekommen. Da natürlich die Pässe kontrolliert wurden, mussten wir  etwa zwei Stunden anstehen, bis wir endlich auf Koffersuche gehen konnten. Merkwürdig war, dass bei der Passkontrolle der Kontrolleur gefragt hat, woher wir kämen und als wir dann antworteten, dass wir aus Deutschland seien, hat er plötzlich fließend Deutsch mit uns gesprochen. 
Auf jeden Fall wurden wir am Flughafen von den PAX-Leuten abgeholt (PAX ist die amerikanische Austauschorganisation, die mit ICX, bei welcher ich bin, kooperiert). Als dann alle Leute eingesammelt waren, ging es zum Bus, der uns zum Adelphi-University-Campus bringen sollte. Als wir die Tür geöffnet haben, wurden wir erstmal von der Hitze erschlagen. Die gesamten Tage in New York, waren es über 30°C und so eine drückende Hitze, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Das Wetter hat total verrückt gespielt und als wir aus dem Bus gestiegen sind, hatte es plötzlich zu regnen angefangen. Wir also total nass mit unseren Koffern ins Gebäude gehetzt. Dabei wurden wir wiederum von der Kälte erschlagen und sogleich haben alle gefroren. Wir haben also schon früh bemerkt, dass die Amerikaner ihre Klimaanlagen sehr lieben.

Die Tour durch New York war sehr anstrengend, nicht, dass wir uns übermäßig viel bewegt hätten, nein, sondern diese unerträgliche Hitze im Zusammenspiel mit der Kälte in den Gebäuden. Draußen war es immer zu warm und drinnen war es immer zu kalt. 
In der ersten Nacht in New York wurden wir dann plötzlich unsanft von einem schrillen Klingeln geweckt. Wir alle - extrem müde - dachten, es würde sich um einen Wecker handeln, bis wir realisiert hatten, dass es sich um den Feueralarm handelte. Während wir schlaftrunken versuchten, diesen "Wecker" auszuschalten wurde dann gegen unsere Tür gehämmert und wir mussten alle, in Pyjama, unsere Zimmer verlassen und standen dann draußen um auf die Feuerwehr zu warten. Diese kam dann auch und ging dann schlurfend und gemütlich in das Gebäude, während ich leicht Panik geschoben habe, da wir ein echtes Problem hätten, wenn unsere wichtigen Dokumente von einem Feuer vernichtet werden würden. Nach einer Weile verließen die Feuerwehrleute das Gebäude dann wieder und fuhren wieder weg - Fehlalarm um ein Uhr in der Nacht. 

Immer wieder waren wir in New York City unterwegs, allerdings hatten wir am letzten Tag vor unserer Abreise einige Workshops, die uns das Einleben hier in den USA erleichtern und uns vor möglichen Gefahren schützen sollten.


Insgesamt gesehen, waren die drei Tage New York viel zu kurz - und die Nächte auch, aber dennoch haben wir eine Menge gesehen. Ich bin aber dennoch glücklich nun endlich zu meiner Gastfamilie zu kommen und nicht mehr bei dieser Hitze so viel laufen zu müssen.

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